Die uralte, von der Mosel stammende Familie erhielt erstmals 1456 durch die Heirat des Georg I. von der Leyen mit der Eva Mauchenheimer aus Zweibrücken Rechte und Güter in und um Blieskastel. Ein glücklicher Umstand für die von der Leyen und ihre Familienpolitik war die Wahl Carl Caspars von der Leyen zum Kurfürsten und Erzbischof von Trier im Jahre 1652. Mit politischer Weitsichtigkeit und den nötigen Geldmitteln versehen, erkannte Carl Caspar die günstige Gelegenheit, die sich der Familie nun nach Beendigung des 30jährigen Krieges bot, im Amt Blieskastel zu einer zusammenhängenden Besitzung zu gelangen.

Zeugnis von der frühen Besiedlung Blieskastels legt der 7 m hohe "Gollenstein" ab. Vor 4.000 Jahren errichtet, gilt er als der größte Menhir Mitteleuropas und als eines der ältesten Kulturdenkmäler in Deutschland. Er erinnert besonders die jüngeren Besucher an einen Hinkelstein, den ständigen Begleiter von Obelix und Asterix.

Hinzu kommen noch die 12 hallstattzeitlichen Grabhügel links der Straße Böckweiler-Mimbach, die Reste einer römischen Villa bei Bierbach, der 1987 in Wolfersheim entdeckte 2 m große "keltische Riese" und die beiden schon 1887 in einem Steinbruch bei Breitfurt gefundenen römischen Reiterstandbilder. Sie befinden sich heute vor dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer. 1.000 Jahre besteht die frühromanische Stephanus-Kirche im heutigen Stadtteil Böckweiler. Mönche des Benediktinerordens errichteten um 850 diese älteste Kirche des Saarlandes.

Die Gründungsgeschichte von Blieskastel selbst liegt im Dunkeln. Die vermutetete, aber durch nichts belegte Abstammung des Namens von einem römischen "Castellum ad Blesam" führte immer wieder zu phantasievollen Interpretationen und lebhaften Deutungsversuchen.1998 beging Blieskastel die 900-Jahr-Feierlichkeiten seiner urkundlichen Ersterwähnung. Diese bezogen sich auf eine Urkunde aus dem Jahre 1098, bei der als Zeuge auch ein Graf Gottfried von Castele erschien.

Dieser Graf kann einer Adelsfamilie zugeordnet werden, die sich in der Saar- und Bliesgegend bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Nach dem Tode des letzten Bliesgaugrafen, des Grafen Heinrich von Castel, im Jahre 1273 verstand es seine Tochter Elisabeth, die Gründerin des Klosters Gräfinthal, gegen ihre Mutter und ihre sechs Schwestern die Grafschaft Blieskastel zu behaupten und löste damit langwierige Erbstreitigkeiten aus.
1284 veräußerte der nunmehrige Besitzer der Burg, Heinrich von Salm, seinen Besitz an den Bischof Burkhard von Metz. Zwei Jahre später erließ dieser den sogenannten "Freiheitsbrief", in dem Blieskastel als Wohnort, als Dorf: "villa Castris", genannt wird. Der erste sichere Nachweis einer Siedlung bei der Burg datiert vom Jahre 1275. 1326 erfolgte die Verpfändung Blieskastels durch den Bischof von Metz an die Lothringischen Herren von Finstingen. Seit 1337 endgültig in kurtrierischem Besitz überließ Erzbischof Jakob aus Geldnöten die Hälfte der Rechte dem Ritter Friedrich von Lewenstein. Auf seinem Kriegszug gegen Trier überfiel 1522 Franz von Sickingen den Flecken Blieskastel und brannte die kleine Siedlung nieder. Die fortdauernde finanzielle Misere führte 1533 abermals zur Verpfändung Blieskastels, diesmal an den Grafen Philipp II. von Nassau- Saarbrücken. Diese dachten aber nach der Kündigung der Pfandschaft nicht an die Rückgabe des kurtrierischen Amtes Blieskastel mit dem gleichnamigen Ort und mussten 1634 durch den Erzbischof Christoph von Sötern mit Gewalt dazu gezwungen werden. Mittlerweile forderte auch der 30jährige Krieg seinen Blutzoll im Bliesgau. So befanden sich nach einem Bericht aus dem Jahre 1651 im ganzen Amt Blieskastel nur noch 47 Haushaltungen, vier davon in Blieskastel, die nur noch drei Pferde und eine Kuh besaßen.