Umgeben von Weide- und Ackerland, fernab industrieller Betriebsamkeit und wichtiger Durchgangsstraßen liegt das heute etwa 350 Einwohner zählende Dorf Böckweiler im Südosten des Bliesgaues.  Der älteste Beleg für den Ortsnamen "Bickwilre", der sich Anfang des 19. Jahrhunderts zu der heutigen Schreibweise wandelt, befindet sich auf einer Urkunde des Klosters Hornbach von 1149. Dort wird die Kirche in Böckweiler als Priorat von Hornbach erwähnt.
Böckweiler - seit 1974 ein Stadtteil von Blieskastel - gehörte zu den Dörfern, in denen nach der Evakuierung der Bevölkerung 1939 systematisch Häuser und Wirtschaftsgebäude abgerissen wurden. Es entstanden im einheitlichen Stil des Dritten Reiches ganze Häuserzeilen, bei denen die historischen Bauformen der Westricher Bauernhäuser wieder aufgenommen wurden.

Den Dorfmittelpunkt dominieren die Stephanskirche mit dem Lindenbrunnen, der von einer Quelle hinter der Kirche gespeist wird, und der Dorfweiher auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Der Beginn der Baugeschichte der Stephanskirche liegt im Dunkeln. Man kann davon ausgehen, dass sich an ihrer Stelle in vorrömischer und römischer Zeit eine altheidnische Kultstätte befand.
Über den Mauern des römischen Gebäudes fand man Überreste einer dreischiffigen karolingischen Basilika, deren Grundriss dem Besucher durch ausgelegte Steinplatten in der Rasenfläche vor dem Gebäude sichtbar gemacht wird. Noch in romanischer Zeit wurde die Kirche in die heutige Drei-Konchen-Anlage umgebaut, deren Grundriss ein gleichmäßiges Kleeblatt beschreibt.

1949/50 wurde die Kirche nach schweren Kriegsschäden wieder aufgebaut, das Langhaus wurde nach Westen hin verlängert. Vor dem Kirchenportal, einem wiederverwendeten romanischen Rundbogengewände, steht ein steinerner Tisch, den man bei den Grabungen im Keller eines benachbarten römischen Hauses geborgen hat. Von der romanischen Ausstattung des ehemaligen Klosters Böckweiler existiert lediglich ein bronzenes etwa 30 cm hohes Vortragekreuz, das im Grabungsschutt gefunden wurde und heute im Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken zu sehen ist. Von den älteren Stücken des Kircheninventars hat sich das Taufgeschirr aus Zinn von 1777 erhalten. Es handelt sich um einen großen Teller und eine Henkelkanne mit breitem Gießstück von hoher Qualität. Die schlichte Innenausstattung unserer Zeit entspricht der protestantischen Tradition, Böckweiler ist seit 1535 evangelisch.