Man muss das erst einmal sacken lassen, kann es kaum glauben: Die Stadt Blieskastel wird im kommenden Jahr 2026 „Waldhauptstadt“. Blieskastel ist damit die zwölfte PEFC-Waldhauptstadt seit 2011 und darf den Titel ein Jahr lang zur Bekanntmachung der zahlreichen Aktivitäten rund um das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung einsetzen.
„Als ich das hörte, konnte ich es fast nicht glauben: Blieskastel als Waldhauptstadt. Das ist eine ganz tolle Sache für so eine kleine Stadt. Es zeigt aber auch, dass unsere Forstleute seit Jahren schon sehr engagierte Arbeit leisten“. Bereits im Jahre 2013, so erzählte Blieskastels Umweltdezernent Helmut Wolf im Gespräch mit unserer Zeitung, habe man sich beworben: „Damals gingen wir noch leer aus, jetzt hat es geklappt“. Der Titel „PEFC-Waldhauptstadt“ wird Städten und Gemeinden verliehen, die sich in besonderer Form für eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder nach den PEFC-Standards einsetzen und ihr nachhaltiges Handeln aktiv kommunizieren. Die Stadt Blieskastel ist der Arbeit von PEFC bereits seit vielen Jahren eng verbunden: Sie ist unter anderem Gründungsmitglied und Sitz der Regionalen PEFC-Arbeitsgruppe Saarland. Vertreter der Stadt Blieskastel präsentieren PEFC regelmäßig öffentlichkeitswirksam auf dem nahen Biosphärenfest Bliesgau und führen eine Vielzahl von waldpädagogischen Veranstaltungen mit PEFC-Bezug durch. Die Intensivierung einer waldbezogenen Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) stellt auch einen Hauptschwerpunkt der für 2026 geplanten Waldhauptstadt-Aktivitäten der Stadt Blieskastel dar, etwa bei Waldjugendspielen, den Blieskasteler Umwelttagen oder Kinder- und Jugendaktionen in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Aber was verbirgt sich hinter der Abkürzung PEFC? Es ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“, also ein „Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen.
Der Blieskasteler Umweltdezernent Helmut Wolf zeigte sich von der Entscheidung freudig überrascht: „Mit der Auszeichnung haben wir nicht gerechnet. Umso mehr freuen wir uns, dass unser langjähriges Engagement gewürdigt wird. Das ermutigt uns, unsere Aktivitäten im Waldhauptstadtjahr 2026 weiter zu intensivieren.“ Hannes Born, stellvertretender Umweltdezernent, ergänzte: „Die Auszeichnung durch PEFC ist auch der guten interkommunalen Zusammenarbeit im forstlichen Bereich mit den Gemeinden Homburg, Gersheim, Mandelbachtal und Kirkel zu verdanken.“ Als Preis stiftet PEFC Deutschland unter anderem 1.000 Forstpflanzen freier Wahl für den 2.000 Hektar großen Stadtwald, die in öffentlichen Pflanzaktionen im Jahr 2026 gepflanzt werden. Die Öffentlichkeitsarbeit rund um den Titel „PEFC Waldhauptstadt 2026“ wird zudem finanziell und personell von PEFC unterstützt. Im Jahre2011 als Beitrag zum „Internationalen Jahr der Wälder“ erstmals etabliert, zeichnet PEFC Deutschland mit Blieskastel bereits die 12. Kommune mit dem Titel „PEFC-Waldhauptstadt“ aus. Die Stadt Blieskastel hat sich mit ihrer Bewerbung von fünf anderen Bewerberinnen abheben können, darunter unter anderem etwa die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz. Die Jury besteht aus den Mitgliedern von PEFC Deutschland und setzt sich somit unter anderem aus Vertretern des Waldbesitzes, der Holzwirtschaft sowie Umweltverbänden und Gewerkschaften zusammen. Sie legt bei ihrer Wahl neben einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung besonderen Wert auf eine intensive Aufklärungsarbeit der Bevölkerung über die Bedeutung des Waldes sowie Beiträgen der Kommunen zu einer nachhaltigen Nutzung von Holz- und Papierprodukten. In der Vergangenheit haben die prämierten Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger über Pflanzaktionen, Kreativwettbewerbe, Ausstellungen, Social-Media-Auftritte und weitere Maßnahmen aktiv in ihre forstliche Arbeit eingebunden. Außerdem führte PEFC Deutschland eigene Veranstaltungen in den Waldhauptstädten durch. Auf diese Weise wurde wertvolle Aufklärungsarbeit zur Bedeutung des Waldes für die Stadt sowie über die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Waldbewirtschaftung der Forstleute vor Ort geleistet.
Bisher wurden folgende Städte und Gemeinden ausgezeichnet: Amt Creuzburg / Thüringen (2025), Templin / Brandenburg (2024), Schwarzenbach am Wald / Bayern (2022-23), Warstein im Sauerland / Nordrhein-Westfalen (2020-2021), Wernigerode im Harz / Sachsen-Anhalt (2019), Heidelberg / Baden-Württemberg (2018), Brilon im Sauerland / Nordrhein-Westfalen (2017), Ilmenau / Thüringen (2015), Freiberg / Sachsen (2013), Rottenburg am Neckar / Baden-Württemberg (2012) und Augsburg / Bayern (2011).
(ers)