Das saarländische Biogut, das über die Biotonne gesammelt wird, ist ein Wertstoff, aus dem Kompost und Energie gewonnen wird. Damit die Verarbeitung gut gelingt, muss das Biogut frei von störenden Materialien sein. Davon ist man im Saarland leider immer noch weit entfernt.
Ziel ist die Unterschreitung der gesetzlich geforderten Höchstgrenze an Störstoffen im Biogut. Nur dadurch kann die Herstellung eines hochwertigen Endprodukts (z.B. Kompost) nach der vorgesehenen Vergärung gewährleistet werden. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern will der Entsorgungsverband Saar erreichen, dass die Qualität des über die Biotonne gesammelten Materials deutlich besser wird und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.
Bessere Kontrolle durch Detektion des Tonneninhaltes
Bereits in der Vergangenheit wurden Biotonnen durch den EVS-Kontrolldienst und die beauftragten Abfuhrunternehmen stichprobenartig oder anlassbezogen kontrolliert. Um automatisiert eine noch bessere Kontrolle über das in der Biotonne gesammelte Material zu haben, sind für den EVS jetzt Müllfahrzeuge mit Detektionssystemen zum Auffinden von störenden Inhalten im Einsatz. Vor und während der Leerung fotografiert das System den Inhalt der Tonne und untersucht automatisch nach Materialien, die nicht hineingehören. Das Kontrollsystem erkennt die falsche Befüllung der Biotonne mit Hilfe künstlicher Intelligenz und dokumentiert sie mit Fotos. Die Zuordnung erfolgt über einen Chip, der am Behälter angebracht ist.
Ausrollen der Biogut-Detektion auf alle übrigen Kommunen
Nachdem das System bereits in sieben saarländischen Kommunen erfolgreich getestet wurde, rollt der EVS das Verfahren ab Anfang August sukzessive in allen noch ausstehenden Kommunen aus. Den Anfang machen Blieskastel, Bexbach, Gersheim und Kleinblittersdorf. Alle anderen Kommunen kommen je nach den betrieblichen Abläufen nach und nach dazu. Bis voraussichtlich Ende des Jahres werden alle Kommunen, die ihre Abfallentsorgung über den EVS organisieren, dabei sein.
Rote Karte für dauerhaft schlechte Biogut-Trennung
In einem ersten Schritt werden nicht richtig befüllte Biotonnen mit einem gelben Anhänger versehen, auf dem auf die Falschbefüllung hingewiesen wird.
In der darauffolgenden Phase werden falsch befüllte Biotonnen stehen gelassen. Diese müssen dann entweder selbst nachsortiert oder als Restabfall bereitgestellt werden. Begleitend kommt ein roter Anhänger zum Einsatz, der erklärt, dass die Tonne aufgrund falscher Befüllung nicht entleert wurde.
Werden die Störstoffe erst beim Leerungsvorgang entdeckt, erhält der Eigentümer des Anwesens ein Schreiben des EVS, entweder als Hinweis auf die nicht korrekte Befüllung der Biotonne oder – bei groben oder mehrfachen Verstößen – zur Mitteilung von Sanktionen.
Zu viele Störstoffe, vor allem Bioplastik
Aktuell sind in den saarländischen Biotonnen immer noch viele Dinge enthalten, die dort nicht hineingehören und die gesetzlichen Höchstgrenzen häufig überschreiten. Dazu gehören insbesondere Metall, Glas und Plastik und hier sind aufgrund ihrer Häufigkeit vor allem Müllbeutel aus so genanntem Bio-Kunststoff zu nennen, die – anders, als der Name es unterstellt – nicht für eine Mitverarbeitung geeignet sind. All‘ diese Materialien verursachen insgesamt hohe Kosten beim Aussortieren wie auch in der Entsorgung und erschweren oder verhindern sogar die Verwertung des Biogutes.
Informationen zur richtigen Entsorgung von Biogut gibt es unter www.evs.de/biogut
Presse-Info des EVS vom 28. Juli 2025 (eingestellt am 29.07.2025; ub)