Tierschutz ist ein bedeutsames und allgegenwärtiges Thema. Viele Einrichtungen klagen inzwischen jedoch über fehlende Mittel und Investitionsstau, so auch die Tierheime in Homburg und St. Wendel-Niederlinxweiler, über deren finanzielle Notlage bereits mehrfach in Presseberichten zu lesen war. Gefragt sind hierbei in erster Linie die Städte und Kommunen, denn Tierheime finanzieren sich i.d.R. aus Pauschalentschädigungen für die Erfüllung kommunaler Tierschutzaufgaben. Weitere Einnahmequellen sind Mitgliedsbeiträge, Spenden, Abgabe- und Vermittlungsgebühren, Leistungen für die Übernahme von Fundtieren sowie Fördermittel. Bislang hatte ein inzwischen ausgelaufener Konsortialvertrag zwischen den Tierheimen und den Landkreisen Saarpfalz und Neunkirchen sowie den kreisangehörigen Städten die Finanzierung geregelt. Er sah einen Pro-Kopf-Beitrag in Höhe von 40 Cent je Einwohnerin bzw. Einwohner vor.
Der Saarländische Städte- und Gemeindetag (SSGT) hat nun kürzlich gemeinsam mit den beiden finanziell angeschlagenen Tierheimen eine angemessene Anschlusslösung gefunden. Diese sieht eine Fortfinanzierung durch die Kommunen im östlichen Saarland vor, mit einem Kommunalbeitrag in Höhe von einem Euro pro Einwohner. Die Stadt Blieskastel hatte bereits im Rahmen der Haushaltssitzung am 1. Februar betont, sich dieser Lösung anschließen zu wollen und für das Jahr 2024 somit einen entsprechend höheren Beitrag an das Tierheim Homburg zu entrichten. Am 29. April wurde nunmehr im Tierheim Homburg eine entsprechende Konsortialvereinbarung durch die Erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Homburg, Carmen Horen, sowie den Präsidenten des SSGT, Oberbürgermeister Jörg Aumann, unterschrieben. Zur Feststellung der Einwohnerzahl dient als Berechnungsgrundlage die letzte vom Statistischen Landesamt vor dem 31. Dezember 2023 fortgeschriebene und veröffentlichte Einwohnerzahl der letzten allgemeinen Zählung der Bevölkerung, die Barockstadt hatte demzufolge zum Stichtag 20.199 Einwohner. Die Zahlungen der Gebietskörperschaften an das Tierheim erfolgen in zwei betragsgleichen Tranchen, ein Abschlag im laufenden Monat April und anschließend nochmals am 15. Oktober 2024. Die neu geschlossene vertragliche Vereinbarung gilt zunächst für das laufende Jahr, ab 2025 soll eine Anschlussregelung gefunden werden, um die zukünftige Finanzierung sicherzustellen und den Einrichtungen entsprechende Planungssicherheit zu gewährleisten. (ub)