Nahwärme-Pilotprojekt Wolfersheim kann jetzt starten

13.12.2023

Zentrales Wärmenetz mit einer Gesamtlänge von rund 2.450m soll alle 220 Wohngebäude versorgen...

Die Stadt Blieskastel hat im Juli 2022 eine Arbeitsgruppe „Strategische Energiewende Blieskastel jetzt“ eingesetzt. Daraus ging u. a. das Pilotprojekt „Nahwärme Wolfersheim“ hervor, da in diesem Ort laut Bürgermeister Hertzler und den Arbeitsgruppenmitgliedern sowohl gute Voraussetzungen als auch ein hohes Interesse der Einwohner für eine Nahwärmeversorgung vorliegen. Zunächst wurde durch die Arbeitsgruppe die Machbarkeit eines Gebäudenetzes in einem kleineren Ortsbereich rund um das Dorfgemeinschaftshaus geprüft. Dieses Konzept soll nun auf die gesamte Ortsgemeinde ausgeweitet werden.

Die klimaneutrale Wärmeversorgung spielt bei der Erreichung der Klimaziele eine wesentliche Rolle. Für den klimaneutralen Umbau der Wärmeversorgung sind treibhausgasneutrale Nah- und Fernwärmenetze entscheidend, da diese nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringern, sondern auch die effiziente Wärmeversorgung von Verbrauchern mit erneuerbaren Energien ermöglichen.

So ein Netz im Detail zu planen und dabei auch die Wirtschaftlichkeit für die späteren Nutzer der Wärme zu prüfen, ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Daher fördert der Bund eine sogenannte Machbarkeitsstudie, in der genau diese Fragen beantwortet werden sollen mit 50% der entstehenden Kosten. “Den verbleibenden Anteil tragen die Stadtwerke Bliestal, die auch die Machbarkeitsstudie gemeinsam mit einem Partner erstellen werden. Die Stadtwerke haben im August einen entsprechenden Förderantrag eingereicht, der nun vor wenigen Tagen positiv beschieden wurde”, so Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bach. “Als nächster Schritt werden wir dann zeitnah den bisherigen Sachstand bzw. erste Ergebnisse der Studie und das weitere Vorgehen in einer Bürgerversammlung oder einer öffentlichen Sitzung des Ortsrates vorstellen”, so das Mitglied der Strategiearbeitsgruppe, Guido Freidinger.

Insgesamt soll die Planung für das Wärmenetz alle 220 Wohngebäude erfassen. Das für die Versorgung erforderliche Nahwärmenetz hat eine Gesamtlänge von ca. 2.450m. Die Errichtung soll in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Der Hauptstrang befindet sich in der Ortsdurchfahrt, an der auch die ältesten Gebäude des Ortes liegen. Zur Wärmeerzeugung kommt eine Kombination aus Holzhackschnitzel-Heizkessel und Freiflächensolarthermie in Verbindung mit einem 30.000 Liter fassenden Pufferspeicher zum Einsatz. Der erwartete Wärmebedarf liegt bei 2,5 Mio. kWh. Erste Ergebnisse werden im neuen Jahr erwartet. Nicht nur Ortsvorsteher Matthias Seel ist gespannt, ob eine zentrale Wärmeversorgung für Wolfersheim wirtschaftlich umgesetzt werden kann.